Adelsfamilien

Der Heimatforscher Oswald Gerhard schreibt 1925 zur Geschichte der rheinischen Adelsfamilien.

Feldzüge, Schlachten, Verhandlungen, Abgesandte, Unterhändler des Herzogs von Jülich-Berg bei denen Mitglieder des Rittergeschlechts von Scheidt gen. Weschpfennig teilnahmen.

Auch das sehr alte Adelsgeschlecht von Scheidt gen. Weschpfennig wußten als kühne todesverachtende Streiter 1288 bei Worringen gegen den Erzbischhof von Köln. 1442 in der Schlacht bei Linnich. 1635 Im Kampf gegen die Türken und auch sonst noch oft ihr Schwert zu schwingen. Abgesandte des Herzog Jülich-Berg im Dreißigjährigen Krieg gegen die Schweden. Unterhändler bei den Verhandlungen mit den Prinzen von Oranien und den Generalstaaten. Vertreter des Landes Berg mit dem bayrischen Feldmarschall Graf Götz usw. Leider sind bei dem amerikanischen Angriff auf das Rittergut und Kloster Merten viele bemerkenswerte Dokumente betreffend der Familie von Scheidt g. W. durch Bomben und Brand verlorengegangen. Für die rheinische Geschichte war es das Hubertusbuch von 1442. In diesem Jahr war die Hubertusschlacht bei Linnich, wo auch der Hubertusorden gegründet wurde. Von den Migliedern waren die Wappen in dem Buch abgemalt und sie hatten mit ihrem Namen unterschrieben. Z. B. die Herzöge von Jülich-Berg-Kleve, die Herzöge von Bayern, von Pommern, der Kurfürst von Brandenburg, sowie Johann Engelbert von Scheidt gen. Weschpfennig und Mitglieder des rheinischen Adels.

Johann Engelbert (Engelbrecht) von Scheidt g. W. nahm als Obrist-Leutnant an der Schlacht bei Linnich am Hubertustag 1442 teil, Er erhielt den höchsten Orden für seine Tapferkeit. Der Herzog von Jülich-Berg belohnte ihn dafür mit Lehngüter im Kirchspiel Ruppichteroth.

Im Originaltext (Staatsarchiv Düsseldorf) heißt es :  Anno 1442 gibt Gerhard zu Jülich-Berg dem Engelbrecht vame Scheide den man nennet Weschpennink für seine geleistende Dienste das ganze Gemahl im Kirchspiel Ruppichteroth  mit den Lehen Schönenberg und das Lehngut Durchhausen für ihn und seine Erben. Am 21. 12. 1454 erhält er das Kurkölnische Lehen als erliches Lehen zugewiesen.

Gerhard Gottfried von Scheidt gen. Weschpfennig starb 1542 in Ungarn im Kampf gegen die Türken.

Johann von Scheidt g. Weschpfennig ist 1544 im Kampf gegen die Türken gefallen.

Herzog Wolfgang schickte seinen Abgesandten, den Bergischen Marschall, Kammerherr und Amtmann zu Angermund und Landsberg Reichsfreiherr Johann Bertram von Scheidt gen. Weschpfennig bei der Eroberung von Deutz am 20. 12. 1632 ins feindliche Lager. Er soll den schwedischen General Graf Baudissin klarmachen das der Herzog neutral sei.

Reichsfreiherr Philipp Wilhelm von Scheidt g. W. trat 1690 in das Österreich-Kaiserliche-Heer ein (er nannte sich in Österreich Baron) und wurde 1716 Hauptmann, ab 1721 Obristwachtmeister. 1733 Ernennung zum Obristen. Philipp Wilhelm nahm an mehreren Feldzügen in Ungarn teil. 1690 - 1697 im Kampf gegen die Türken bei der Belagerung von Belgrad und der Schlacht von Zenta. 1716 - 1717 neuerlich gegen die Türken bei Peterwardein, Temesvor und Belgrad. Nach seinem Ausscheiden aus dem Regiment übernahm er die Kommandostelle von Radolfzell, die er bis zu seinem Ableben innehatte.



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