Vogelsangen

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Vogelsangen

Südöstlich von Much, nicht weit von der Straße, die über Marienfeld ins Bröltal führt, liegt in waldreicher Gegend der adelige Sitz Vogelsangen. Der Name geht auf den Sang, Gesang der Vögel zurück. Vermutlich war Vogelsangen am Anfang des 16. Jahrhunderts im Besitz des Bertram von Burtscheid, Sohn des Dietrich, Herrn zu Gimborn und Veynau und der Adriana Scheiffart von Merode zu Clermont. Bertram war zweimal vermählt, in erster Ehe mit Anna von Nesselrode, in zweiter Ehe 1528 mit Anna von Elter zu Vogelsank, Tochter des Johann und der Katharina von Palant. Er starb 1529 Kinderlos.

Im Erkundigungsbuche vom Jahre 1555 wird Engelbert Weschpfennig zum Vogelsand als Besitzer genannt. Engelbert von Scheidt, genannt Weschpfennig, der 1550 Amtman zu Blankenberg war, heiratete Anna von Schnellenberg. Beide bauten 1550 die Kapelle zu Schönenberg im Bröltale, die verfallen war, wieder auf. Im Ritterzettel vom Jahre 1557 werden Roland Schenkerns nachgelaßene Erben zum Vogelsank aufgeführt. 1581 heißt es: "Letzlich wohnet itzo im Kirchspiel Much Engelbert vom Scheidt genannt Weschpfenningk auf einem Hoff genannt zum Vogelsangk, so kein adelicher Seß, sondern bis anhero ein Halfmanns Hoff gewesen". 1583 muß Engelbert von Scheidt am 11 April zu Siegburg stellen ein Pferd, ein Röhrchen (Mann mit Gewehr). 1595 wird mitgeteilt: "Engelbert vom Scheidt genannt Weschpfennig ist verstorben, wird der Dienst verricht durch seinen Sohn Wilhelm von dem Gut zum Vogelsang".

Im bergischen Protokoll "renovierter Ritterzettel" vom Jahre 1750 steht: Vogelsang und Labach noch nicht eingeschrieben, weilen es noch nicht ausgehändigt. In dem selben Jahr wird berichtet: "Das Gut Vogelsang ist ein freyes, dessen jetzige einhaber Schnabels Erben seindt, wird von einem Halbwinnern (Pächter) kultiviert, ist von allen Steuerlasten auf gewinn und gewerb erempt (befreit); demselben ist so wenig als dem freien gut Lobach einige rittermäßige Qualität anklebig, letzteres ist anebens in gewinn und gewerb contribuabel (steuerpflichtig)." Lenzen erwähnt 1802 den Rittersitz nicht mehr.



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