Junkersaurenbach

Der Rittersitz Junkersaurenbach

 

Von 1289 bis 1440 besaß der Junker von Rott einen Hof zu Surenbach (Saurenbach). 1440 verkaufte Pilgrim von Rott Saurenbach an Johann von Selbach zu Saurenbach. Vielleicht haben die verschiedenen Saurenbach (Junker-Ober-Mittel- und Niedersaurenbach) 1440 ursprünglich zusammen gehört, denn in Niedersaurenbach befand sich ein Freihof, der meistens in den Händen der Besitzer von Junkersaurenbach war. Margarethe von Selbach, die Tochter von Johann von Selbach, heiratet 1525 den Freiher Friedrich von Steproth. Sie hatte den Adelsitz Junkersaurenbach sowie die Güter Niedersaurenbach und Heide mit in die Ehe gebracht. So kam Saurenbach in den Besitz des Geschlechts von Steproth. Am 9. Juni 1572 schloß Konrad von Steproth, der Sohn Friedrichs, einen Heiratsantrag mit Beatrix von Wachtendonk die Tochter des Kölner Marschalls, Rats und Amtmann zu Kempen. Der Bräutigam brachte Junkersaurenbach, Beatrix den Hof Höningen bei Grevenbroich mit in die Ehe. Konrad von Steproth geriet jedoch in sehr mißliche Vermögensverhältnisse und wurde von seinen Gläubigern ins Gefängnis gesetzt. Er verkaufte Junkersaurenbach 1594 an den Fürstlichen Rat und Amtmann zu Burg und Solingen Wilhelm von Scheidt gen. Weschpfennig. Da Wilhelm von Scheidt in hohen Diensten beim Herzog von Jülich-Berg stand, konnte er seine Güter nicht selbst bewirtschaften. Wilhelm von Scheidt wohnte auf Schloß Heltorf den späteren Besitz des Grafen Spee. Er verpachtete die Güter Saurenbach und Herrenbröl an einen Halfmann.

 

 

 

                                     


 Junkersaurenbach

 

 

 

 

 

 

 

 

 Alte Scheune

 

 

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Halfmänner der Güter von Scheidt im Jahre 1666 aus den Kirchenbüchern von Ruppichteroth. Aus Junkersaurenbach ist der Halfmann Peter bekannt. In Herrenbröl der Halfmann Heinrich. Auf Rittersitz Scheidt, der auch verpachtet war, ist Weygand genannt.

Wie man sieht hatten viele noch keine Familiennamen, diese bildeten sich erst am Ende des 17. Jahrhunderts. Halfmänner hießen so, weil sie die hälfte ihres Ertrages an ihren Herrn abliefern mußten. Ein Pachtvertrag wurde meistens auf 6 Jahre abgeschlossen. Zur halben Zeit, also nach 3 Jahren, konnte jeder den anderen aufkündigen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wilhelm von Scheidt gen. Weschpfennig starb am 3.4.1629 in Düsseldorf. Erbe seiner Güter wurde sein Sohn Johann Bertram. Er stand wie sein Vater im Dienste des Herzogs von Jülich-Berg, er war Geheimer Rat, Oberhofmeister, Marschall, Amtmann zu Angermund und Landsberg, Herr zu Heltorf, Herrenbröl, Saurenbach, Rott und Rozekoven. Johann Bertram von Scheidt gen. Weschpfennig wurde am 27. Januar 1642 in Wien von Kaiser Ferdinand III. in den Reichsfreiherrnstand erhoben, diese Standeserhebung war erblich.

 

 

 

                               Nach 326 Jahren wieder ein von Scheidt auf Junkersaurebach

 

Er war zweimal verheiratet. Aus erster Ehe mit Margarethe von Tengnagel gingen 2 Töchter hervor, Maria und Johanna Margaretha. Johann Bertrams Frau starb sehr früh, sie wurde nur 22 Jahre alt. Wieder Erwarten seiner darob bösen Kinder heiratete er 16 Jahre später Agnes von Steinen, mit der er einen Sohn Franz hatte, der auf Schloß Heltorf geboren wurde. Wahrscheinlich ist Franz es dessen Deszendenz von Freiherr von Fahne später in den "mythischen Wendlingen und Umgebung" hingestellt wird. Reichsfreiin Johanna Margaretha von Scheidt heiratete 1642 in Düsseldorf den Freiherr Heinrich von Scharrenberg, der 1644 nach Herrenbröl zog um das Erbe seines Schwiegervaters Johann Bertram anzutreten. 1661 erbte Johanna Margaretha die hälfte von Saurenbach, wahrscheinlich Niedersaurenbach. Franz von Scheidt gen. Weschpfennig erbte 1657 halb Saurenbach und das Freiadlige Gut Wendlingen. Franz verzichtete 1662 zugunsten seiner Halbschwester Johanna Margaretha auf seins hälfte von Saurenbach. Familien und Erbstreitigkeiten waren die Gründe. Dadurch ging der Besitz Saurenbach an die Familie von Scharrenberg. Die Familie von Scharrenberg hatte 2 Generatinen Saurenbach in ihrem Besitz. 1725 kam Saurenbach, Herrenbröl und Scheid durch Heirat an Johann Gottfried von Neukirchen-Nievenheim. 1771 kam Saurenbach durch Heirat an Josef Karl Freiherr von Stael zu Holstein, Herr zu Eulenbroich bei Rösrath, der 1771 wegen Junkersaurenbach aufgeschworen wurde. Bis 1804 war Junkersaurenbach im Besitz der Familie Stael zu Holstein. 1804 verkauften sie Junkersaurenbach an die Familie Heismann.

 

 

 

                                          Die heutigen Besitzer von Junkersaurenbach

 

Der Pfarrer Peter Reidt aus Ruppichteroth berichtete 1872. Vor stark 40 Jahren sind die  Burgräumlichkeiten zu Junkersaurenbach ausgebrannt, Die restlichen Baustücke wurden zum Teil weggerissen und zum Bau von Häusern in Niedersaurenbach verwendet.

 

 

 

                                 Auf diesem Fundament stand das ausgebrannte Herrenhaus



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